Als ich mich selbst zu lieben begann

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht,
richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: das nennt man „Vertrauen“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: das nennt man „authentisch sein“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und ich
konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich: das nennt man „Reife“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich: das nennt man „Ehrlichkeit“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem,
was mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist „Selbstliebe“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt, dass man das„Demut“ nennt.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet.
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es „Bewusstheit“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam mein Verstand einen
wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute „Herzensweisheit“.

 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!

 

Charly Chaplin

 

Die Einladung

 

Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst. Ich möchte wissen, wonach du dich sehnst und ob du zu träumen wagst, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

 

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist. Ich möchte wissen, ob du es riskierst wie ein Narr auszusehen, um deiner Liebe oder deiner Träume willen und um das Abenteuer des Lebendigseins.

 

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen. Ich möchte wissen, ob du den tiefsten Punkt deines Lebens berührt hast, ob du durch des Lebens Verrat geöffnet worden bist, oder ob du dich verhärtet und verschlossen hast aus Angst vor weiterer Qual.

 

Ich möchte wissen, ob du Schmerz ertragen kannst, meinen oder deinen eigenen, ohne ihn verstecken, verkleinern oder heilen zu wollen.

 

Ich möchte wissen, ob du Freude erleben kannst, meine oder deine eigene, ob du mit Wildheit tanzen und dich von Ekstase erfüllen lassen kannst, bis in die Finger- und Zehenspitzen, ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft, oder uns an die Grenzen des Menschseins zu erinnern.

 

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist. Ich möchte wissen, ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu bleiben; ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst, ohne deine eigene Seele zu verraten.

 

Ich möchte wissen, ob du treu sein kannst und damit vertrauenswürdig. Ich möchte wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist, und ob du dein Leben aus ihrer Gegenwart speisen kannst.

 

Ich möchte wissen, ob du mit Misserfolgen leben kannst, meinen oder deinen eigenen, und dennoch am Ufer eines Sees stehend dem Silber des Vollmonds zurufst: „Ja“!

 

Es interessiert mich nicht, wo du lebst und wieviel Geld du hast. Ich möchte wissen, ob du nach der Nacht der Trauer und der Verzweiflung aufstehen kannst, erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen, und für die Kinder sorgen kannst, wie es nötig ist.

 

Es interessiert mich nicht, wer du bist und wie du hierhergekommen bist. Ich möchte wissen, ob du mit mir inmitten des Feuers stehen wirst ohne zurückzuschrecken.

 

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du studiert hast. Ich möchte wissen, was dich von innen hält, wenn alles andere wegbricht. Ich möchte wissen, ob du mit dir alleine sein kannst und ob du deine Gesellschaft in den leeren Momenten wirklich magst.

 

ORIAH MOUNTAIN DREAMER

 

Gibt es ein Leben nach der Geburt?

 

nach Henry Nouwen


Im Bauch einer schwangeren Frau sind drei Embryonen. Einer davon ist der kleine Gläubige, einer der kleine Zweifler und einer der kleine Skeptiker.

 

Der kleine Zweifler fragt: Glaubt ihr eigentlich an ein Leben nach der Geburt?

 

Der kleine Gläubige: Ja klar, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, daß wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann stark genug sind für das, was uns erwartet.

 

Der kleine Skeptiker: Blödsinn, das gibt es nicht. Wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?

 

Der kleine Gläubige: Das weiß ich auch nicht so genau. Es wird viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.

 

Der kleine Skeptiker: So ein Quatsch. Herumlaufen, das geht doch nicht. Und mit dem Mund essen, was für eine seltsame Idee. Es gibt doch nur die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem geht das gar nicht, daß es ein Leben nach der Geburt gibt, weil die Nabelschnur schon viel zu kurz ist.

 

Der kleine Gläubige: Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anders werden.

 

Der kleine Skeptiker: Es ist noch nie einer zurückgekommen nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben hier ist nichts als Quälerei. Und dunkel.

 

Der kleine Gläubige: Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen und sie wird für uns sorgen.

 

Der kleine Skeptiker: Mutter ?!?? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist die
denn bitte?

 

Der kleine Gläubige: Na hier, überall, um uns herum. Wir sind in ihr und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.

 

Der kleine Skeptiker: Quatsch. Von einer Mutter habe ich ja noch nie etwas gemerkt, also gibt es sie auch nicht.

Der kleine Gläubige: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wie sie unsere Welt streichelt.

 

Der kleine Zweifler fragt: Und wenn es also ein Leben nach der Geburt gibt, wird der kleine Skeptiker dann bestraft, weil er nicht daran geglaubt hat?

 

Der kleine Gläubige: Das weiß ich nicht so genau. Vielleicht kriegt er einen Klaps, damit er die Augen aufmacht und das Leben beginnen kann.

 

Eine Geschichte

 

Die Milchflasche


Diese wahre Geschichte handelt von Stephan Glenn, einem herausragenden Wissenschaftler aus den Vereinigten Staaten, der auf seinem Forschungsgebiet zu mehreren bahnbrechenden Erkenntnissen gekommen war. Auf die Frage eines Journalisten, ob er sich erklären könne, warum er über so viel mehr kreative Fähigkeiten verfüge als die meisten anderen Menschen, erzählte er folgendes:

 

Schon als kleines Kind sei er mit einem ausgeprägten Forschergeist ausgestattet gewesen und in diesem Drang von seinen Eltern nie gebremst worden. So erinnere er sich zum Beispiel noch sehr gut an eine Begebenheit, als er gerade einmal zwei Jahre alt war: Auf einer Erkundungstour durch die Küche hatte er es mal wieder auf den Kühlschrank abgesehen. Nachdem er ihn unter einiger Mühe endlich geöffnet hatte, entdeckte er eine Flasche Milch. Das war natürlich hochinteressant und sehr verlockend. Bei seinem Versuch, die Flasche herauszuholen und zu öffnen, rutschte sie ihm jedoch aus der Hand und der gesamte Inhalt ergoss sich auf den Küchenboden – „ein beachtlicher Milchsee“, wie er sich schmunzelnd erinnerte.

Als seine Mutter in die Küche kam, schrie sie ihn weder an, noch hielt sie ihm eine Strafpredigt. Sie stutzte kurz und sagte dann nur: „Na, da hast du ja eine herrliche Schweinerei angerichtet! Eine so riesige Milchpfütze habe ich noch selten gesehen. Willst du noch ein wenig darin rumpanschen, bevor wir alles wieder wegwischen?“
Das hätte er dann auch noch ausgiebig getan. Schließlich sagte seine Mutter: „So, nachdem du nun eine solch wunderbare Schweinerei produziert hast, sollten wir nun langsam auch alles wieder aufwischen. Möchtest du mir helfen? Du kannst einen Schwamm, ein Tuch oder einen Schrubber nehmen. Was möchtest du am liebsten?“ Er entschied sich für den Schwamm, und gemeinsam wischten sie die verschüttete Milch auf.
Dann nahm sie eine leere Milchflasche, füllte sie mit Wasser und stellte sie nach draußen in den Garten zu seinen anderen Spielsachen. Dort konnte er dann seine Experimente mit der Milchflasche fortsetzen, ohne dass es zu weiteren „Unfällen“ kam. Vielmehr lernte er, dass er die Flasche gut und sicher tragen konnte, wenn er sie oben am Hals unmittelbar unter dem Rand anfasste. Es war eine wunderbare Erfahrung.
Der bekannte Wissenschaftler fügte hinzu, durch Begebenheiten wie diese habe er begriffen, dass er keine Angst davor zu haben brauchte, Fehler zu machen. Stattdessen machte er die Erfahrung, dass „Fehler“ oder Missgeschicke die Gelegenheit boten, etwas Neues zu lernen – und das sei schließlich der Kern aller wissenschaftlicher Experimente. Selbst wenn das Experiment nicht funktioniert, könne man daraus wertvolle Erkenntnisse schöpfen.
Dann fügte er noch hinzu, dass er nicht glaube, dass sein Forschergeist größer gewesen sei als der von anderen Kindern. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Eltern hätten seine Eltern diesen Drang nicht als Bedrohung, sondern als normal angesehen und ihn in seinen ständig neuen Entdeckungsreisen nicht gebremst, sondern unterstützt. Ein Geschenk, das er allen Kindern wünsche.

 

Andere Sichtweise

 

Wenn ich mein Leben nochmal leben könnte, würde ich versuchen mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen. Ich würde bis zum Äußersten gehen. Ich würde alberner als bei diesem Trip sein. Ich weiß einige Dinge, die ich ernster nehmen würde. Ich würde verrückter sein, ich würde weniger hygienisch sein. Ich würde mehr Chancen wahrnehmen. ich würde mehr unternehmen. Ich würde mehr Berge besteigen, in mehr Flüssen schwimmen und mehr Sonnenuntergänge beobachten. Ich würde mehr Eis und weniger Spinat essen. Ich würde mehr aktuelle Probleme und weniger eingebildete haben.

Wie Du siehst, bin ich eine von den Menschen, die prophylaktisch und vernünftig und gesund leben.
Stunde um Stunde, Tag für Tag. Oh, ich hatte meine Momente und wenn ich nochmal leben könnte, hätte ich viele mehr. Eigentlich würde ich gar nichts anderes wollen. Einfach nur Augenblicke, einen nach dem anderen, anstatt so viele Jahre im voraus zu leben und zu denken. Ich war eine von der Sorte Leute, die nirgendwohin ohne ein Thermometer, eine Flasche mit heißem Wasser, ein Gurgelwasser, einen Regenmantel und einem Fallschirm gehen. Wenn ich nochmal leben könnte, würde ich leichter reisen als bisher. Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich im Frühling früher anfangen, barfuß zu laufen und im Herbst später damit aufhören. Ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde gute Noten nur aus Versehen schreiben. Ich würde öfter Karussell fahren. Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.

Wenn Du Dich andauernd nur schindest, vergisst Du sehr bald, dass es so wunderschöne Dinge gibt, wie zum Beispiel einen Bach, der Geschichten erzählt und einen Vogel, der singt.


Nadine Stair (85 Jahre alt)

 

INKARNATIONSVERTRAG

 

Es ist hilfreich, über jeden Satz einzeln nachzudenken.

 

§ 1
Sie erhalten einen Körper. Dieser Körper ist neu und einmalig. Niemand sonst bekommt den gleichen.
§ 2
Sie erhalten ein Gehirn. Es kann nützlich sein, es zu benutzen.
§ 3
Sie erhalten ein Herz. Die besten Resultate erzielen Sie, wenn Hirn und Herz ausgewogen benutzt werden.
§ 4
Sie erhalten Lektionen. Niemand bekommt exakt dieselben Lektionen wie Sie oder kann sie Ihnen abnehmen.
§ 5
Sie können tun, was Sie wollen. Alles, was Sie anderen antun, kommt zu Ihnen zurück.
§ 6
Eine Lektion wird so lange wiederholt, bis sie begriffen wurde (auch inkarnationsübergreifend).
§ 7
Dieser Vertrag ist für alle gleich. Es gibt keine Privilegien, auch wenn einige das behaupten. Handschriftliche Änderungen haben keine Gültigkeit.
§ 8
Sie bekommen Spiegel, um zu lernen. Viele Spiegel sehen aus wie andere Körper. Sie sind dazu da, Ihnen etwas zu zeigen, das in Ihnen ist.
§ 9
Wenn Ihr Körper zerstört wird oder aufhört, zu funktionieren, bekommen Sie einen neuen. Es kann zu Wartezeiten kommen.
§ 10
Der Inkarnationsvertrag läuft erst aus, wenn alle Lektionen zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben.
§ 11
Was befriedigend ist, bestimmen Sie!

 

Nützliche Hinweise und Tipps:

 

Ziel ist es nicht, beim Verlassen eines Körpers möglichst viel Geld zu haben.
Es gibt keinen Bonus für Berühmtheit oder Beliebtheit.
Sie müssen sich nicht an den Fehlern anderer orientieren.
Regeln sind dazu da, überprüft zu werden.
Behauptungen anderer über das Ziel können Ablenkungen sein.
Sie können nichts falsch machen. Es kann höchstens länger dauern.
Zeit ist eine Illusion!
Sie haben Zugriff auf alle Antworten über eine spezielle Verbindung in Ihrem Herzen.
Alles innerhalb des Schulungsraums reagiert auf Herzensausstrahlung.
Versuche, den Schulungsraum zu beschädigen, führen zu Einschränkungen.
Niemand kann Ihnen die Verantwortung abnehmen.
Gewalt führt niemals zu einer Lösung.
Es kann nützlich sein, darauf zu achten, welche Situationen sich wiederholen.
Drogen (legale und illegale) können die Wahrnehmung der Lektionen verfälschen.
Nur, weil alle sich auf eine Weise verhalten, muss das nicht bedeuten, dass es richtig ist.
Es gibt selten nur eine richtige Lösung.
Sie können einen Antrag auf Vergebung stellen.
Es gibt keine Extraklauseln für niemanden.
Sie werden geliebt. (Auch wenn Sie in der Bronx oder Somalia sind.) Alles andere ist Täuschung.
Lektionen sind besondere Gelegenheiten, sich zu entwickeln und keine böse Absicht.
Es kann riskant sein, seinen Körper anderen anzuvertrauen.
Andere in der Entwicklung zu behindern, bringt keinen Vorteil.
Sie bekommen (vorzugsweise während der Nachtstunden) Gelegenheit, den Körper zu verlassen.
Erinnerungen an Erfahrungen außerhalb des Körpers werden nicht im Körper bzw. Gehirn gespeichert.
Herumspielen an Ihrem Körper ist Ihr gutes Recht. An den Körpern anderer erfordert deren Einwilligung.
Abgucken ist sinnlos!
Wer Ihnen eine Lebensversicherung anbietet, ist ein Betrüger.
Das mutwillige Beenden einer Inkarnation führt zu viel unnützem Papierkram.
Wissenschaftliche Gutachten und heilige Schriften dienen der Verwirrung.
Es geht nicht darum, Erster zu sein.
Es geht nicht darum, cool auszusehen.
Niemand macht in Ihrer Situation eine bessere Figur als Sie.
Sie sind nicht der Einzige, der am Sinn des Inkarnationsvertrages zweifelt.
Da Sie diesem Vertrag zugestimmt haben, ist es unnütz, sich darüber zu beschweren, dass Sie hier sind.

 

 

Ich bin das Licht

 

Eine kleine Seele spricht mit Gott

 

(von Neale Donald Walsch)

 

Einmal, vor zeitloser Zeit, da war eine kleine Seele, die sagte zu Gott: “Ich weiß, wer ich bin!” Und Gott antwortete, “Oh, das ist ja wunderbar! Wer bist du denn?”

 

Die kleine Seele rief: “Ich bin das Licht!” Und auf Gottes Gesicht erstrahlte das schönste Lächeln.

 

 “Du hast recht”, bestätigte er, “du bist das Licht!” Da war die kleine Seele überglücklich, denn sie hatte genau das entdeckt, was alle Seelen im Himmelreich herausfinden

wollen.

 

“Hey”, sagte die kleine Seele, “das ist ja Klasse!”

 

Doch bald genügte es der Kleinen Seele nicht mehr, zu wissen, wer sie war. Sie wurde unruhig, ganz tief drinnen, und wollte nun sein, wer sie war. So ging sie wieder zu Gott. Es ist übrigens keine schlechte Idee, sich an Gott zu wenden, wenn man das sein möchte, was man eigentlich ist.

 

Sie sagte: “Hallo Gott! Nun, da ich weiß, wer ich bin, könnte ich es nicht auch sein?” Und Gott antwortete der kleinen Seele, “Du meintst, dass du sein willst, was du schon längst bist?” “Also”, sprach die kleine Seele, “es ist schon ein Unterschied, ob ich nur weiß, wer ich bin, oder obich es auch wirklich bin.

Ich möchte fühlen, wie es ist, das Licht zu sein!” “Aber du bist doch das Licht”, wiederholte Gott, und er lächelte wieder.

Doch die kleine Seele jammerte. “Ja, aber ich möchte doch wissen, wie es sich anfühlt, das Licht zu sein!” Gott schmunzelte. “Nun, das hätte ich mir denken können. Du warst schon immer recht abenteuerlustig.

Es gibt da nur eine Sache ...”, und Gottes Gesicht wurde ernst. “Was denn?” fragte die kleine Seele.

“Nun. Es gibt nichts anderes als Licht. Weißt du, ich habe nichts anderes erschaffen als das, was du bist. Und deshalb wird es nicht so einfach für dich, zu werden, wer du bist. Denn es gibt nichts, das nicht so ist wie du.” “Wie?” fragte die kleine Seele und war ziemlich verwirrt.

 

“Stell es dir so vor”, begann Gott, “du bist wie der Schein einer Kerze in der Sonne. Das ist auch richtig so. Und neben dir gibt es noch viele Milionen Kerzen, die gemeinsam die Sonne bilden. Doch die Sonne wäre nicht die Sonne, wenn du fehlen würdest.

 

Schon mit einer Kerze weniger wäre die Sonne nicht mehr die Sonne, denn sie könnte nicht mehr ganz so hell strahlen. Die große Frage ist also: Wie kannst du herausfinden, dass du Licht bist, wenn du überall von Licht umgeben bist?”

 

Da sagte die kleine Seele frech: “Du bist doch Gott! Überlege dir halt etwas!” “Du hast recht!” sagte Gott und lächelte wieder. “Und mir ist auch schon etwas eingefallen. Da du Licht bist und dich nicht erkennen kannst, wenn du nur von Licht ungeben bist, werden wir dich einfach mit Dunkelheit umhüllen.”

 

“Was ist den Dunkelheit?” fragte die kleine Seele. Gott antwortete: “Die Dunkelheit ist das, was du nicht bist.”

 “Werde ich Angst davor haben?” rief die kleine Seele. “Nur wenn du Angst haben willst”, antwortete Gott. “Es gibt überhaupt nichts, wovor du dich fürchten müsstest, es sei denn, du willst dich fürchten. Weißt du, die ganze Angst denken wir uns selbst aus.” “Oh!”, die kleine Seele nickte verständig und fühlte sich gleich wieder besser.

 

Dann erklärte Gott, dass oft erst das Gegenteil von dem erscheinen muüsse, was man erfahren wolle.

“Das ist ein großes Geschenk”, sagte Gott, “denn ohne das Gegenteil könntest du nie erfahren, wie etwas wirklich ist.

Du würdest Wärme nicht ohne Kälte erkennen, oben nicht ohne unten, schnell nicht ohne langsam. Du könntest rechts nicht ohne links erkennen, hier nicht ohne dort und jetzt nicht ohne später. Und wenn du von Dunkelheit umgeben bist”, schloss Gott ab, “dann balle nicht deine Faust, und erhebe nicht deine Stimme, um die Dunkelheit zu verwünschen. Sei lieber ein Licht in der Dunkelheit, statt dich über sie zu ärgern. Dann wirst du wirklich wissen, wer du bist, und alle anderen werden es auch wissen.

 

Lass dein Licht scheinen,damit die anderen sehen können, dass du etwas Besonderes bist.”

 

“Meintst du wirklich, es ist in Ordnung, wenn die anderen sehen können, dass ich etwas besonderes bin?”

 

“Natürlich!” Gott lächelte. “Es ist sogar sehr in Ordnung. Doch denke immer daran, etwas Besonderes zu sein heißt nicht, ´besser´ zu sein. Jeder ist etwas besonderes, jeder auf seine Weise. Doch die meisten haben das vergessen. Erst wenn sie merken, dass es für dich in Ordnung ist, etwas Besonderes u sein, werden sie begreifen, dass es auch für sie in Ordnung ist.”

“Hey!” rief die kleine Seele und tanzte, hüpfte und lachte voller Freude. “Ich kann also besonders sein, wie ich will!”

 “Ja, und du kannst auch sofort damit anfangen”, sagte Gott, und tanzte, hüpfte und lachte mit der kleinen Seele.

 “Wie möchtest du denn besonders gerne sein?” “Was meintst du mit wie?” fragte die kleine Seele. “Das verstehe ich nicht...!” “Nun, das Licht zu sein bedeutet, etwas Besonderes zu sein. Und das kann sehr viel bedeuten.

 

Es ist etwas Besonderes freundlich zu sein, Es ist etwas Besonderes sanft zu sein. Es ist etwas Besonderes, schöpferisch zu sein. Es ist etwas Besonderes, geduldig zu sein. Fallen dir noch andere Dinge ein, mit denen man etwas besonderes sein kann?”

 

Die kleine Seele saß einen Moment lang ganz still da.

Dann rief sie, “Ja, ich weiß eine ganze Menge anderer Dinge, mit denen man etwas Besonderes sein kann! Es ist etwas Besonderes hilfreich zu sein. Es ist etwas Besonderes, rücksichtsvoll zu sein, und es ist etwas Besonderes, miteinander zu teilen!”

 

 “Ja”, stimmte Gott zu, “und all das kannst du jederzeit auf einmal sein – oder auch nur ein Teil davon. Dies ist die wahre Bedeutung davon, Licht zu sein.”

 

“Ich weiß, was ich sein will! Ich weiß, was ich sein will!” rief die kleine Seele ganz aufgeregt”Ich möchte der Teil des Besonderen sein, den man `Vergebung`nennt. Ist zu vergeben nicht etwas Besonderes?” “Oh ja!” versicherte Gott der kleinen Seele. “Dies ist etwas ganz Besonderes!”

 

 “In Ordnung!” sagte die kleine Seele. “Das ist es, was ich sein will. Ich möchte Vergebung sein. Ich möchte mich selbst als genau das erfahren.”

 

“Gut”, sagte Gott, “doch da gibt es noch eine Sache, die du wissen solltest.”

Die kleine Seele wurde langsam etwas ungeduldig. Immer schien es irgendwelche Schwierigkeiten zu geben. “Was denn noch?” stöhnte sie.

 

“Es gibt keinen, dem du vergeben müsstest.” “Keinen?” Die kleine Seele konnte kaum glauben, was Gott da sagte.

 

“Keinen” wiederholte Gott. “Alles, was ich erschaffen habe, ist vollkommen. Es gibt in meiner ganzen Schöpfung keine einzige Seele, die weniger vollkommen wäre als du. Schau dich doch mal um.”

 

Da sah die kleine Seele, dass viele andere Seelen sich um sie herum versammelt hatten. Sie waren von überall her aus dem Himmelreich gekommen. Es hatte sich nämlich herumgesprochen, dass die kleine Seele eine besondere Unterhaltung mit Gott führte, und jede Seele wollte hören, worüber die beiden sprachen.

Als die kleine Seele die unzähligen anderen Seelen betrachtete, musste sie zugeben, dass Gott recht hatte. Keine von ihnen war weniger schön, weniger strahlend oder weniger vollkommen als sie selbst.

Die anderen Seelen waren so wundervoll, ihr Licht strahlte so hell, dass die kleine Seele kaum hinsehen konnte.

 

“Wem willst du nun vergeben?” fragte Gott.

“Au weia, das wird aber wenig Spaß machen!” brummte die kleine Seele vor sich hin. “Ich möchte mich selbst als jemand erfahren, der vergibt. Ich hätte so gerne gewusst, wie man sich mit diesem Teil des Besonderen fühlt.” Und so lernte die kleine Seele, wie es sich anfühlt, traurig zu sein.

 

Doch da trat eine freundliche Seele aus der großen Menge hervor. Sie sagte: “Sei nicht traurig, kleine Seele, ich will dir helfen.” “Wirklich?” rief die kleine Seele. “Doch was kannst du für mich tun?” “ich kann dir jemand bringen, dem du vergeben kannst!” “Oh wirklich?” “Ja, ganz bestimmt”, kicherte die freundliche Seele.

 

 “Ich kann in dein nächstes Erdenleben kommen und dir etwas antun, damit du mir vergeben kannst.”

 

“Aber warum willst du das für mich tun?” fragte die kleine Seele. “Du bist doch ein vollkommenes Wesen!

Deine Schwingungen sind so hoch, und dein Licht leuchtet so hell, dass ich dich kaum anschauen kann! Was bringt dich bloß dazu, deine Schwingungen so zu verringern, dass dein Licht dunkel und dicht wird?

Du bist so licht, dass du auf den Sternen tanzen und in Gedankenschnelle durch das Himmelreich sausen kannst.

Warum solltest du dich so schwer machen, um mir in meinem mächsten Leben etwas Böses antun zu können?”

“Ganz einfach!” sagte die freundliche Seele. “Weil ich dich lieb habe!”

 

Siese Antwort überraschte die kleine Seele. “Du brauchst nicht erstaunt zu sein”, sagte die freundliche Seele.

“Du hast dasselbe für mich getan. Weißt du es nicht mehr? Wir haben schon so oft miteinander getanzt. Ja, du und ich! Wir haben durch Äonen und alle Zeitalter hindurch und an vielen Orten miteinander gespielt.

Du hast es nur vergessen. Wir beide sind schon alles gewesen.

Wir waren schon oben und waren unten, wir waren schon rechts und waren links. Wir waren hier und waren dort, wir waren im Jetzt und waren im Später. Wir waren schon Mann und waren Frau, wir waren gut und waren schlecht – beide waren wir schon das Opfer, und beide waren wir der Schurke.

So kommen wir immer wieder zusammen und helfen uns immer wieder, das auszudrücken, was wir wirklich sind. “Und deshalb”, erklärte die freundliche Seele weiter, “werde ich in deinem nächsten Erdenleben kommen und der Bösewicht sein.

Ich werde dir etwas schreckliches antun, und dann kannst du dich als jemand erfahren, der

vergibt.”

 

“Aber was wirst du tun?” fragte die kleine Seele, nun doch etwas beunruhigt. “Was wird denn so schrecklich sein?” “Oh”, sagte die freundliche Seele mit einem Lächeln, “uns wird schon was einfallen!” Dann wurde die freundliche Seele sehr ernst und sagte mit leiser Stimme:

 

“Weißt du, mit einer Sache hast du vollkommen recht gehabt.”

 

 “Mit was denn”, wollte die kleine Seele wissen.

“Ich muss meine Schwingung sehr weit herunterfahren und sehr schwer werden, um diese schreckliche Sache tun zu können. Ich muss so tun, als ob ich jemand wäre, der ich gar nicht bin. Und dafür muss ich dich um einen Gefallen bitten.”

 

 “Du kannst dir wünschen, was du willst!” rief die kleine Seele, sprang umher und sang: “Hurra, ich werde vergeben können! Ich werde vergeben können!” Da bemerkte die kleine Seele, dass

die freundliche Seele sehr still geworden war.

“Was ist? Was kann ich für dich tun?” fragte die kleine Seele.

 

“Du bist wirklich ein Engel, wenn du diese schreckliche Sache für mich tun willst!” Da unterbrach Gott die Unterhaltung der beiden Seelen. “Natürlich ist diese freundliche Seele ein Engel! Jedes Wesen ist ein Engel!

 

Denke immer daran, ich habe dir immer nur Engel geschickt!”

 

Die kleine Seele wollte doch so gern den Wunsch der freundlichen Seele erfüllen und fragte nochmals: “Sag schon, was kann ich für dich tun?” Die freundliche Seele antwortete: “In dem Moment, in dem wir aufeinander treffen und ich dir das schreckliche antue – in jenem Moment, in dem ich das schlimmste tue, was du dir vorstellen kannst –, also in diesem Moment ...”

 

“Ja?” sagte die kleine Seele, “ja ...?” Die freundliche Seele wurde noch stiller. “... denke daran, wer ich wirklich bin!”

 

 “Oh, das werde ich bestimmt!” rief die kleine Seele. “Das verspreche ich dir! Ich werde mich immer so an dich erinnern, wie ich dich jetzt hier sehe!”

 

“Gut!” sagte die freundliche Seele. “Weißt du, ich werde mich so verstellen müssen, dass ich mich selbst vergessen werde. Und wenn du dich nicht erinnerst, wie ich wirklich bin, dann werde ich mich selbst für eine sehr lange Zeit auch nicht daran erinnern können. Wenn ich vergesse, wer ich bin, dann kann es passieren, dass auch du vergisst, wer du bist. Und dann sind wir beide verloren.

Dann brauchen wir eine weitere Seele, die in unser Leben kommt und uns daran erinnert, wer wir wirklich sind.

” Doch die kleine Seele versprach noch einmal: “Nein, wir werden nicht vergessen, wer wir sind! Ich werde mich an dich erinnern! Und ich werde dir sehr dankbar dafür sein, dass du mir dieses große Geschenk machst – das Geschenk, das ich erfahren darf, wer ich wirklich bin.”

 

Und so schlossen die beiden Seelen ihre Vereinbarung.

 

Die kleine Seele begab sich in ein neues Erdenleben.

 

Sie war ganz begeistert, dass sie das Licht war, das so besonders ist, und war so aufgeregt, dass sie jener Teil des Besonderen sein dürfte, der “Vergebung” heißt.

 

Sie wartete begierig darauf, sich selbst als Vergebung erfahren zu können und der anderen Seele dafür danken zu dürfen, dass sie diese Erfahrung möglich gemacht hat. Und in jedem Augenblick dieses neuen Erdenlebens, wann immer eine neue Seele auftauchte, ob sie nun Freude oder Traurigkeit brachte – natürlich besonders wenn sie Traurigkeit brachte –, fiel der kleinen Seele ein, was Gott ihr einst mit auf den Weg gegeben hatte:

 

“Denke stets daran”, hatte Gott mit einem Lächeln gesagt, “ich habe dir immer nur Engel geschickt!”



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